Mietpreise im Regionalvergleich – Nachbarstädte richtig vergleichen
Ob Neuvermietung oder Bestandsmiete: Ein Vergleich mit Nachbarstädten hilft, das lokale Mietniveau realistisch einzuordnen. Wichtig ist dabei, gleichartige Wohnungen zu vergleichen und Kennzahlen konsequent zu normalisieren (€/m², Kaltmiete, Nettomiete ohne Betriebskosten).
1) Vergleichbar machen: gleiche Basis, klare Kriterien
- Einheitliche Kennzahl: immer €/m² Kaltmiete vergleichen.
- Wohnungsmerkmale angleichen: ähnliche Größe (z. B. 50–70 m²), Baujahr/Ausstattung, Etage, Balkon/Aufzug berücksichtigen.
- Zeitraum synchronisieren: Stände gleichen Jahres/Quartals verwenden; ältere Werte kennzeichnen.
- Mietspiegel vs. Angebotsmieten: Mietspiegel abgleichen mit aktuellen Angebotswerten (Marktdynamik!
2) Datenquellen für den Regionalvergleich
- Offizieller Mietspiegel: liefert Spanneneinordnungen und Merkmalskataloge (Mietspiegel finden).
- Regionale Statistikstellen / Landesportale: Vergleichswerte für Kommunen der Region.
- Portale & Research: Angebotsmieten als Marktindikator (mit Vorsicht interpretieren).
3) Vorgehen: Schritt-für-Schritt zum fairen Vergleich
- Städte auswählen: direkte Nachbarn + 1–2 strukturähnliche Städte (Größe, Pendleranteil, Hochschulstandort).
- Kennzahlen sammeln & normalisieren: €/m² Kaltmiete, identische Größenklasse, aktueller Stand.
- Merkmale prüfen: Baujahrgruppe/Ausstattung (siehe Preise nach Baujahr & Ausstattung), Lagequalität.
- Spanneneinordnung: Werte in die Mietspiegel-Spannen einordnen (Pillar „Mietspiegel “).
- Ergebnis interpretieren: Differenzen begründen (Nachfrage-Treiber, Neubauquote, ÖPNV, Campus, Arbeitsmarkt).
4) Typische Fallstricke im Regionalvergleich
- Warm- vs. Kaltmiete vermischen – immer konsequent Kaltmiete vergleichen.
- Nicht vergleichbare Lagen: Citylage mit Randlage gleichsetzen führt zu Schieflagen.
- Jahresstände mischen: 2023 vs. 2025 verfälscht Trends; mit Aktualitätsvermerk arbeiten.
- Ausreißer aus Kleinmengen: wenige Angebote können Durchschnittswerte verzerren.
5) Anwendung für Praxisfälle
Für Mieter: Prüfe, ob deine verlangte Miete in innerhalb der regional üblichen Bandbreite liegt. Für Vermieter: Nutze den Regionalvergleich, um eine marktgerechte Neuvermietung zu kalkulieren – die Anleitung findest du im Ratgeber Mietspiegel für Neuvermietung nutzen.
? Tipp:
Lege dir eine kleine Vergleichstabelle an (Stadt, €/m² Kalt, Baujahrgruppe, Stand, Quelle). Ergänze für je Nachbarstadt 3–5 vergleichbare Beispiele. So erkennst du sofort, ob deine Zielmiete plausibel ist.